Von Bananen und Schleusen
Eva Glöckner, Mitarbeiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes Schweinfurt, hatte zur Besichtigung der Schleuse Schweinfurt eingeladen. Aktive aus den Kreis-Wasserwachten Haßberge, Bad Kissingen und Schweinfurt folgten der Einladung.
Die Schleuse wird in diesem Jahr während der jährlichen Schleusensperrung revisioniert. Dies ist spätestens alle 6 Jahre für die Schleusen im Main notwendig. Mächtige Notverschlüsse aus einzelnen Stahlelementen vor dem oberen und unteren Schleusentor ermöglichen das Trockenlegen des 300m langen und 12m breiten Bauwerks. Die Hubhöhe beträgt in Schweinfurt 4,5 Meter, hinzukommt ein Rest-Wasserstand von 4 Meter beim Abschleusen, so dass es von der Uferkante ca. 9 Meter in die Tiefe geht. Jetzt können die großen Stemmtore bestaunt werden, in denen hydraulisch bewegte Schütze das Wasser ein- und ausströmen lassen. Und wenn man an einem Ende der Schleuse steht, ist der Bogen der Schleuse gut zu erkennen, denn sie ist mit einem Radius von 5 km gebaut. Was früher bei den kleineren Schiffen auf dem Main kein Problem war, stellt heute manchen Schiffer auf die Probe, denn auch bei einer geraden Schleuse wären auf beiden Seiten bei maximal zulässiger Schiffsbreite nur ca. 25 cm Platz zwischen Bordwand und Schleusenwand. Die Steuerung der Schleuse erfolgt aus der Fernwarte in Volkach, vor Ort sind Mitarbeiter nur zur Instandhaltung und bei technischen Problemen bei der Fernsteuerung notwendig.
Anschließend besichtigen wir nach Querung der Schleuseninsel das Wehrfeld mit Kraftwerk. Das Wehr besteht aus zwei Klappenschützen, welche zusammen mit dem Kraftwerk vom Kraftwerksbetreiber ebenfalls ferngesteuert werden. Bei Hochwasser geht die Steuerung jedoch wieder an das Wasser- und Schifffahrtsamt über, wo die Mitarbeiter das Wehrfeld dann direkt vor Ort steuern, um die Lage besser einschätzen zu können.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stopp an der Fischtreppe, wo Frau Glöckner über verschiedene Ansätze zur Überwindung der Staustufe für Fische informiert.
Zuletzt geht es noch hinab in die trockengelegte Schleusenkammer. So können wir die Dimensionen der Schleuse aus diesem seltenen Blickwinkel wahrnehmen.
Vielen Dank an das WSA Schweinfurt für die Besichtigungsmöglichkeit!