vlnr.: Kerstin Völlmer, Luca Stubenhöfer, Jens Gude, Martina Engel, Frank Warmuth. Es fehlen Dr. Anna Neugebauer, Andreas Nidermaier
Am 16.03.2025 fand die Neuwahl der Funktionsträger der Kreis-Wasserwacht Schweinfurt statt. Alle Positionen wurden einstimmig und per Akklamation gewählt. Der stellvertretende Vorsitzende Andreas Nidermaier und die Wasserwacht-Ärztin Dr. Anna Neugebauer konnten zwar nicht persönlich anwesend sein, hatten jedoch im Vorfeld dem Wahlvorbereitungsausschuss, besetzt durch Holger Merz, Stefan Große und Jürgen Ruß, ihre Zustimmung erklärt. Für eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahl sorgte der Wahlausschuss besetzt durch Gabi Siegmund, Holger Merz und Jürgen Ruß.
Gewählt wurden:
Martina Engel, Vorsitzende
Andreas Nidermaier, stv. Vorsitzender
Dr. Anna Neugebauer, Ärztin
Frank Warmuth, Technischer Leiter
Jens Gude, stellvertretender Technischer Leiter
Luca Stubenhöfer, Jugendleiter
Kerstin Völlmer, stellvertretende Jugendleiterin
Die neue Führungscrew setzt sich aus bewährten Personen, veränderten Positionen und neuen Mitgliedern zusammen. Besonders erfreulich ist, dass wie bereits in den Ortsgruppen auch hier junge, aktive Mitglieder Verantwortung übernehmen und die anerkannte Arbeit der Wasserwacht weiter voranbringen. Ein Beleg für die gute kameradschaftliche, fördernde und ehrenamtliche Arbeit der Ortsgruppen in Stadt- und Landkreis Schweinfurt. Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Dienste der Wasserwacht.
Hintergrund
Die Kreis-Wasserwacht koordiniert die Aktivitäten und Einsätze der dazugehörigen Ortsgruppen und stellt sicher, dass alle Gruppen einheitlich und effizient zusammenarbeiten. Hier sind einige spezifische Aufgaben der Kreis-Wasserwacht in Bezug auf die Koordination:
Einsatzplanung und -koordination: Die Kreis-Wasserwacht plant und koordiniert Einsätze, um sicherzustellen, dass die Ressourcen der verschiedenen Ortsgruppen optimal genutzt werden
Ausbildung und Schulung: Sie organisiert gemeinsame Ausbildungs- und Schulungsprogramme, um einheitliche Standards und hohe Qualifikationen in allen Ortsgruppen zu gewährleisten
Kommunikation und Information: Die Kreis-Wasserwacht sorgt für einen regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Ortsgruppen und stellt sicher, dass alle Gruppen über aktuelle Entwicklungen und wichtige Informationen informiert sind
Unterstützung und Beratung: Sie bietet den Ortsgruppen Unterstützung und Beratung in organisatorischen und fachlichen Fragen und hilft bei der Lösung von Problemen
Veranstaltungen und Aktionen: Die Kreis-Wasserwacht organisiert gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen, um die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt zwischen den Ortsgruppen zu fördern.
Diese koordinierenden Aufgaben tragen dazu bei, die Effizienz und Effektivität der Wasserwacht insgesamt zu steigern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.
Mitglieder hatten die Wahl
Mehr als sechzig Mitglieder fanden sich in der Schweinfurter Gorch-Fock-Str. ein um die Mitgliederversammlung und Neuwahl der Ortsgruppenleitung durchzuführen. In der vorausgehenden Mitgliederversammlung stellte die „alte“ Vorstandschaft ihren Jahresbericht mit beeindruckenden Zahlen vor. „Das „Corona-Tal“ ist durchschritten, es geht in allen Bereichen aufwärts.“ so Vorsitzende Eva Warmuth. Sie, stv. Technischer Leiter Dominik Benchert und Jugendleiterin Saskia Engel berichten stolz, dass zum 31.12.24 ganze 1563 Mitglieder in der Ortsgruppe sind insgesamt 4.400 Helferstunden geleistet wurden und in der Jugendarbeit, trotz einiger Absagen, wegen zu geringer Anmeldezahl, viele Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt wurden. Zahlreiche Lehrgänge und Ausbildungen wurden durchgeführt oder erfolgreich bestanden. Zehn Alarmierungen für die Schnelleinsatzgruppen waren zu verzeichnen, 650 Wachstunden mit 32 Erste-Hilfe-Leistungen durchgeführt. Die in den Einsätzen des Wasserrettungszuges verbrauchten Ausrüstungsgegenstände konnten mittlerweile ersetzt werden, die Einsatzbereitschaft ist sichergestellt. Erfreulicherweise seien auch wieder Spenden eingegangen, sind doch in den letzten drei Jahren die gesamte Persönliche Schutzausrüstung und Ausstattung für die Wasserretter erneuert worden. Ein nicht kleiner Wermutstropfen stellt die Situation dar, dass ausgerechnet zwei Motoren der Motorrettungsboote defekt gegangen sind. Hier muss dringend Ersatz beschafft werden. Das Rhönwochenende als ein Teil der Kameradschaftspflege wird sehr gut angenommen und erfreut die Teilnehmer jedes Mal aufs Neue. Ein neuer Termin steht deshalb auch schon fest. Große Erleichterung und Wertschätzung über den Gemeinderat Dittelbrunn wurde geäußert. Sie haben eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen das Hallenbad und die Schulturnhalle zu sanieren und ermöglichen damit wieder eine Schwimmausbildung in der Gemeinde. Großer Applaus, herzlicher Dank und ein dreifacher „Patsch Nass-Gruß“ erging an die Vorstandschaft für ihre Leistung, die jedoch, nach teilweise 20-jähriger Arbeit in verantwortlicher Position nicht mehr für ein Amt kandidierten. Neu gewählt wurden: Maximilian Lukat (Vorsitzender), Jan Rößner (stv. Vorsitzender), Dominik Benchert (Technischer Leiter) Yannic Hutzler (stv. Technischer Leiter), Lisa Dachiel (stv. Technische Leiterin), Daniel Neeb (Jugendleiter), Nick Ziegler (stv. Jugendleiter).
Im Einsatz zählt jede Sekunde
Mit der erfolgreich absolvierten Ausbildung zum Einsatzleiter Wasserrettung haben unsere Mitglieder erneut bewiesen, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wenn es darauf ankommt. Die Ausbildung zum Einsatzleiter Wasserrettung ist anspruchsvoll und bereitet die Teilnehmenden auf die Leitung komplexer Einsätze vor. Hier geht es um Organisation, Kommunikation und schnelles Handeln – oft unter extremen Bedingungen. Ein Teilnehmer berichtet begeistert: „Die Ausbildung war gut organisiert, Theorie und Praxis in einer Waage. Besonders hervorzuheben ist, dass es nun eine zweite Frau im Pool der männlichen Einsatzleiter gibt, was zeigt, dass immer mehr Frauen in diesen verantwortungsvollen Bereich vorstoßen.
Engagierte Wasserretter der Wasserwacht Schweinfurt haben erfolgreich die Prüfung zum Bootsführer für Motorrettungsboote bestanden. Neben dem normalen Bootsführerschein werden die Einsatzkräfte zusätzlich so ausgebildet, dass sie in dynamischen Situationen das Boot sicher beherrschen können. Zu den praktischen Ausbildungsinhalten gehören das Beifahren an ein fahrendes Boot, Crashrettungen und schonende Rettungen. Innerhalb von sechs Monaten lernten die Teilnehmer Knoten-, Wetter- und Gewässerkunde, Bootstechnik, Schifffahrtsregeln, Beleuchtung und Schifffahrtszeichen. Zusätzlich absolvierten die angehenden Bootsführer das UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk. Trotz eines Motorschadens, der sie zwang, die Prüfung auf einem fremden Boot abzulegen, bestanden die Teilnehmer mit Bravour. Dies zeigt, was mit Engagement und einer professionellen Ausbildung erreicht werden kann. Wer uns eine unterstützende Spende zukommen lassen möchte, findet hier den richtigen Weg. Unser Dank ist Dir gewiss. Wer Interesse an der Wasserrettung hat, kann uns gerne bei den Trainingszeiten besuchen oder Kontakt aufnehmen. Trau Dich, Mach mit!
Kinder setzen ein Zeichen
„Wo kommt nur diese Umweltverschmutzung her?“ fragt Alfred Kunkel. Der siebenjährige Erstklässler ist mit einer Gruppe von Wasserwacht und Jugendrotkreuz am Mainkai und Leinritt in Schweinfurt unterwegs um am Ufer des Mains vorwiegend Kunststoffe, Glas, Papier und Schrott einzusammeln. Lisa Brändler (Jugendrotkreuz) und Jan Rößner (Wasserwacht) erklären, dass mit dieser Aktion eine gute Gelegenheit die Kinder in Teamarbeit und Kooperation zu befähigen gegeben ist, Verantwortungsbewusstsein zu lernen. Durch die erfolgreiche Teilnahme an der Aktion und das Erreichen eines gemeinsamen Ziels wird das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt. Diese Aspekte zeigen, dass die Müllsammelaktion weit über die reine Rotkreuzausbildung hinausgeht und die Kinder in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Sie heben die Unterstützung des Servicebetriebes Bau- und Stadtgrün der Stadt Schweinfurt hervor, der Werkzeug, Sammelbehälter und Schutzausrüstung zur Verfügung stellte, sowie das Frische-Center Höchner, der die Kinder mit Getränken und frischem Obst versorgte. Vorbeikommende Bürger lobten die Kinder und Organisatoren für diese gelungene Aktion. Um Alfred die Anfangs gestellte Frage zu beantworten: Das sind Mitbürger, die achtlos ihren Müll in der Umwelt entsorgen und damit respektlos und gleichgültig gegenüber ihrer Umwelt und Mitmenschen sind.
Hochwasser! Schweinfurter Wasserretter im Einsatz
Mit dem Wasserrettungszug der Wasserwacht im Bezirk Unterfranken sind unser Schweinfurter Bootstrupp sowie Zugführer zum Hochwassereinsatz im Bereich Günzburg von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt alarmiert worden. Ein Wasserrettungszug besteht aus Boots- und Tauchtrupps, einer Führungskomponente und setzt sich aus mindestens 32 Einsatzkräften zusammen. Dieser Zug ist in der Lage, sich mindestens 24 Stunden autark zu versorgen. Seit dem Eintreffen im Einsatzraum am Samstag sind sie zu zahlreichen Einsätzen unterwegs. Welches Leid die Betroffenen Mitbürger durchmachen kann man nur erahnen, umso anerkennenswerter ist das professionelle ehrenamtliche Engagement unserer Helferinnen und Helfer. Wir danken nicht nur ihnen, sondern auch ihren Arbeitgebern und Familien, die sie für diese Zeit entbehren. Da wir unsere Ausbildung, persönliche Schutzausrüstung und Material aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanzieren, freuen wir uns, wenn Sie das Ereignis zum Anlass nehmen unser Engagement mit einer Spende anzuerkennen, so können wir uns auf das nächste Ereignis vorbereiten. Vielen Dank!
Mitglieder im Fokus: „Gemeinsam gestalten wir mit!“
„Mit mehr als 1.500 Mitgliedern zählt die Wasserwacht zu den großen Vereinen in Schweinfurt“ so Eva Warmuth, Vorsitzende der Ortsgruppe Schweinfurt mit ihren Stützpunkten in Dittelbrunn, Gerolzhofen und Schwebheim. Zur Mitgliederversammlung konnte sie neben zahlreichen Aktiven und jugendlichen Mitgliedern auch die Vorsitzende der Kreiswasserwacht und den Vorsitzenden der Bezirksleitung begrüßen. Dass die Wasserwacht für die ganze Familie etwas zu bieten hat belegen die Zahlen. 46% Frauen, 54 % Männer und 43% unter 26 Jahren zeigt die Mitgliederbilanz auf.
Die einzige Belohnung für das Ehrenamt ist ein herzliches Dankeschön. Dieses richtete Warmuth an die Stützpunktleiter für die Koordination des Trainingsbetriebes in den Bädern, den Trainern und Trainerinnen und Gerätewarten für ihr unermüdliches wirken. Den Ausbildern und Instruktorinnen für die Aus- und Fortbildung. Namentlich erwähnte sie Marina Reinwald für die zuverlässige Durchführung des Bestellwesens, besonders aber alle Aktiven.
Die Finanzen sind ausgeglichen, wenn auch abnehmende Spendenbereitschaft der Bevölkerung und ein immenser Sturmschaden an der Wachstation am Main ihre Wirkung zeigen.
Am Schweinfurter Baggersee war aus Sicherheitsgründen der Wachturm gesperrt, die Mängel werden aktuell von der SWG instandgesetzt, im nächsten Haushalt wird die Stadt einen Etat für die Renovierung einplanen.
Das Qualitätsmanagement wurde überarbeitet, eine gelebte Selbstverständlichkeit, ist es doch im Bayerischen Rettungsdienstgesetz vorgeschrieben. In diesem Zusammenhang berichtet Alexander Ratte, Technischer Leiter, von 10 Alarmierungen im vergangenen Jahr. Von der Vermisstensuche bis zum Brand auf einem Binnenschiff bewegt sich das Einsatzspektrum. Von mehr als 4.000 Helferstunden wurden alleine 2.158 am Schweinfurter Baggersee geleistet. 27 Erste-Hilfe-Leistungen und mehrere Übungen, auch mit dem Wasserrettungszug Unterfranken, wurden durchgeführt. Unterschiedliche Veranstaltungen wie Rock im Park oder Main City Triathlon unterstützten die Aktiven der Ortsgruppe.
Jugendleiterin Saskia Engel zeigte an Hand von durchgeführten Aktivitäten von Plätzchen backen, Kanufahrt, Actioncamp bis, Main Clean Up eine aufgeweckte und aktive Jugendgruppe in allen Altersklassen.
Einen Ausblick auf 2026 gibt Eva Warmuth bereits, dort wird der Bezirkswettbewerb im Rettungsschwimmen in Schweinfurt stattfinden.
Eisrettung
Wie Helfer den Ernstfall üben
“Eisflächen bringen Spaß, jedoch nur wenn man nicht einbrechen und versinken kann, beim Betreten von anderen Eisflächen bringt man sein Leben in Gefahr.” erklärt Übungsleiter Alexander Ratte. Ein guter Grund für Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe der Wasserwacht am Schweinfurter Baggersee zu üben.
Die dünne Eisschicht auf dem See ist trügerisch und führt bereits nach ein paar Metern zum Einbrechen. Der Versuch sich selbstständig aus dem Wasser auf das Eis zu befreien ist kräftezehrend und ermüdend und scheitert letztendlich da die Eiskante immer wieder abbricht. Jetzt kommt der Eisrettungsschlitten zum Einsatz. Eine spezielle „Luftmatratze mit Eispickern“ wird angeleint und von einem ebenfalls angeleinten Wasserretter zur eingebrochenen Person gebracht. Gar nicht so einfach, wenn das Eis plötzlich nicht mehr trägt! Sobald der Eingebrochene erreicht ist, wird er auf den Schlitten gezogen. Nach einem Handzeichen des Retters zieht das Personal am Ufer den Eingebrochenen mitsamt Retter und Schlitten ans rettende Ufer. Dort kann der Verunfallte zügig versorgt werden. Es herrscht Lebensgefahr durch Unterkühlung.
Die ehrenamtlichen der Wasserwacht warnen immer wieder vor Betreten solcher Eisflächen und laden zum Mitmachen in der Hilfsorganisation ein.
Freizeit und Fortbildung
Auf dem Kreuzberg, dem höchsten Berg der bayerischen Rhön, haben die Schweinfurter Wasserretter das Wochenende gemeinsam verbracht. Neben Wanderung und Einkehr in die Kloster-Gaststätte, gab es im Rhönheim Haselbach Spieleabende, Gespräche über Altes und Neues. Die Kameraden der Bergwacht Bischofsheim erklärten die Anwendung der Luftrettungs-Windel sowie des Bergrettungssacks und erläuterten ihre persönliche Schutz- und Notfallausrüstung. Zwei Gemeinschaften im komplexen Hilfeleistungssystem des Roten Kreuzes. Ist das nicht auch etwas für Dich?
Professionalität braucht Fortbildung
Ausbilder halten sich auf dem Laufenden
Wer denkt schon, dass Ausbilder Rettungsschwimmen ein Lied einüben, Ausbilder Schwimmen trainieren eine hilflose Person im Wasser mit einem Abschleppgriff in eine liegende Position zu bringen und Trainingshelfer Spiele im Wasser mit Wäscheklammern kennenlernen. Die Kreis-Wasserwacht Schweinfurt führte eine gemeinsame Fortbildung für alle Ausbilder und Trainingshelfer durch. Diese Art der Fortbildung bietet allen Teilnehmern einen Einblick in den anderen Fachbereich, bildet gleichzeitig fort und bietet in der Praxis einen nahtlosen Übergang. Von der Wassergewöhnung der Kleinsten, Trainingsarten- und Übungen, Verbesserung von Schwimmstilen bis zu den Feinheiten der Wasserrettung war die Spannbreite der Themen gefüllt.